Gabriele Meseth: Lesung – Die ungeschriebenen Briefe

Gabriele Meseth nahm die geschriebenen Briefe eines vor bald dreissig Jahren verstorbenen Freundes zum Anlass, das Verhältnis zwischen dem Geschriebenen und Ungeschriebenen auszuloten. So entstand eine Erzählung, die von einer jungen Frau handelt, die ein Jahr in Afrika verbringt. Sie schildert das faszinierende Ich der Protagonistin, die die fremde Welt um sich herum vollkommen in sich aufnimmt – und gleichzeitig in die Ferne einer uneingestandenen Liebe gezogen ist: Da und doch nicht da, da und weit weg zugleich. Eine Sehnsucht, die den Abwesenden in ihre Anwesenheit hineinschreibt. «Wie kann ich dir das Eigentliche schreiben?», fragt sich die Afrikareisende und begibt sich dabei unbemerkt auf die Suche nach dem Eigentlichen ihres Frau Werdens in der Fremde.  

«Die ungeschriebenen Briefe» erschien im Herbst 2020 im gleichnamigen Sammelband bei der Edition Howeg.

Gabriele Meseth, Jahrgang 1969, aufgewachsen in Frankfurt am Main, studierte Psychologie in Münster, lebt, schreibt und arbeitet in Konstanz in eigener Praxis und ist Mutter von zwei Kindern.   

Sie begleitet Menschen dabei, schreibend Wagnisse einzugehen, sich zu zeigen, entschieden, vorläufig und fragil. Brüche, Ungelöstes und Paradoxes scheinen auf, auch in ihren eigenen Geschichten. 

www.gabrielemeseth.com